Kulturfragmente

Eine gestalterische Auseinandersetzung mit kulturellen Identitäten von Menschen mit Eltern aus verschiedenen Kulturkreisen, die in Deutschland aufgewachsen sind.

Der Wandel von Tradition, Kultur und ihren Objekten
Aus einer Serie von Interviews, die das ambivalent Wechselspiel von subjektiven Erfahrung und gesellschaftlicher Außenwahrnehmung ausloten, entstand eine partizipative Installation die genau diese komplexen Erfahrungen widerspiegeln sollte. In einem weiten Raum der mit leichten, hängenden Drucken und den Interviewtexten behangen war—die fiktiven Grenzen im Raum—bewegten sich alle TeilnehmerInnen mit scheinbar gleichen Hemden und Brillen bekleidet durch den Raum. Die an die TeilnehmerInnen verteilten Brillen, ermöglichen es durch variable Farbfilterkombinationen, nur bestimmte Ebenen der auf den Hemden gedruckten Mustern zu sehen. Die TeilnehmerInnen haben so die Wahl, alle anderen TeilnehmerInnen im gleichen Muster gekleidet zu sehen, oder alle in unterschiedlich traditionell-konnotierten Mustern zu sehen. Am Ende des Raums war eine lange, gedeckte Tafel aufgestellt, dessen Tischdecke mit gleichen Mustern bedruckt war. Je nach Filterkombination erschienen auf dem Tisch genau die konträren Muster zu den Hemden. Hat sich die teilnehmende Person vorher entschieden durch die Brille alle gleich zu sehen, zeigt der Tisch nun alle anderen Muster. Hierdurch soll der stetige Wechsel der Außen- und Eigenwahrnehmung, trotz der vorher getroffenen, bewussten Entscheidung, nochmal in Frage gestellt werden.